«Week of the Referee»: Schiedsrichterinnen im Fokus

Mit Esther Staubli leitet aktuell eine Schiedsrichterin auf nationaler und internationaler Ebene Spiele auf höchstem Niveau. Sie ist Vorbild für eine stetig zunehmende Anzahl Schiedsrichterinnen in der Schweiz.

Drei WM- und EM-Endrunden, zwei Olympia-Turniere, zwei Finals der UEFA Women’s Champions League: Esther Staublis Palmarès ist für eine Schweizer Schiedsrichterin einzigartig nachhaltig. Vor der 44-jährigen Bernerin hatte mit Nicole Petignat als WM-und EM-Final-Referee und erste Frau in der Super League ihre Spuren hinterlassen. Staubli pfeift seit der Saison 2021/22, assistiert von Susanne Küng, regelmässig in der Credit Suisse Super League. Mit Michèle Schmölzer und Désirée Grundbacher leiten zwei Frauen Partien der dieci Challenge League, sind als vierte Offizielle in der Super League und auch international mit FIFA-Status als Schiedsrichterinnen im Einsatz.

Die genannten Frauen stehen mit den vier weiteren Mitgliedern der Promotion League (Deborah Anex, Simona Ghisletta) und der SR Academy Development (Laura Mauricio, Nadine Reichmuth) für die Spitze einer seit der Saison 2016/17 wachsenden weiblichen Schiedsrichter-Community. Waren es vor sieben Jahren noch 90 Personen, sind aktuell erfreulicherweise bereits 122 Schiedsrichterinnen im SFV registriert – Tendenz steigend. Unter ihnen sind 41 Frauen, die hauptsächlich als Assistentinnen zum Einsatz kommen. Deren fünf besitzen den FIFA-Status: Emilie Aubry, Sabrina Keinersdorfer, Susanne Küng (Einsätze in der Super League), Belinda Pierre und Linda Schmid (Challenge League).

Den Hauptanteil der weiblichen Referees stellt der Zürcher Fussballverband mit 27 Personen, gefolgt vom Ostschweizer Verband und dem Fussballverband Bern-Jura mit je 16. Auf die meisten Spiele kommt eine FVRZ-Vertreterin mit 60 Partien: 38 als Assistentin, 22 als Schiedsrichterin. Die erst seit der Saison 2020/21 pfeifende Zürcherin ist Mitglied der Frauenfördergruppe von Esther Staubli und wird Ende Oktober beim EM-Qualifikationsturnier der U-19-Frauen in Wil und Schaffhausen als zweite Schiedsrichter-Assistentin an der Linie tätig sein.

Vroni Schluchter als «Pionierin»

Mit Vroni Schluchter, die 1988 eine von zwei registrierten Schiedsrichterinnen in der Schweiz war, leitet ein «Urgestein» noch immer aktiv Spiele auf Stufe Junioren, Senioren und Firmenfussball. Die 68-jährige Baslerin stand in früheren Jahren auch als Linienrichterin im Einsatz, als ihr Mann Andreas Schluchter NLA- und Europacup-Spiele pfiff.

Vroni Schluchter war für das Schiedsrichterwesen eine Pionierin: Sie pfiff 1988 als erste Frau ein Zweitliga-Spiel, war die erste Linienrichterin in einem Nachwuchs-Cupfinal, erste Schiedsrichter-Assistentin im Männer-Europacup (1997 im Spiel IL Tromsø – NK Zagreb) und in einem Schweizer Cupfinal (1998 bei Lausanne-Sports – St. Gallen). Die erste Schiedsrichterin wurde allerdings bereits 1966 im Alter von 17 Jahren im SFV registriert und leitete bis 1987 Spiele.

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